Werner Günthör

Werner Günthör
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 1. Juni 1961 (62 Jahre)
Geburtsort Uttwil
Grösse 200 cm
Gewicht 128 kg
Karriere
Disziplin Kugelstossen
Bestleistung 22,75 m
Verein STB Bern, LC Zürich
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Seoul 1988 21,99 m
Weltmeisterschaften
Gold Rom 1987 22,23 m
Gold Tokio 1991 21,67 m
Gold Stuttgart 1993 21,91 m
Europameisterschaften
Gold Stuttgart 1986 22,22 m
Hallenweltmeisterschaften
Silber Indianapolis 1987 21,61 m
Gold Sevilla 1991 21,17 m

Werner Günthör (* 1. Juni 1961 in Uttwil) ist ein ehemaliger Schweizer Leichtathlet. Er ist neben John Godina der einzige männliche Athlet, der im Kugelstossen dreimal Weltmeister wurde.

Leben

Günthör war der beste Kugelstosser seines Landes in der Geschichte der Leichtathletik. Mit einer Bestweite von 22,75 m, erzielt am 23. August 1988 in Bern, liegt er in der ewigen Bestenliste weltweit an achter Stelle (Stand: Juni 2021). Der 2,00 m grosse Modellathlet versuchte sich ausserdem als Bobfahrer im Team von Ekkehard Fasser. Der gelernte Sanitär-Installateur absolvierte später ein Sportstudium und arbeitet heute zu 50 % beim Bundesamt für Sport (BASPO) in Magglingen in der Ausbildung. In der verbleibenden Zeit engagiert er sich als Selbständigerwerbender bei Projekten, hält Seminare ab oder berät Spitzensportler beim Training oder in der Laufbahnplanung. Er ist verheiratet und lebt in Erlach.

Günthör wurde gemäss Aussagen seines Arztes Bernhard Segesser zur Rehabilitation nach einer Rückenoperation mit Stromba (Stanozolol) behandelt, das als verbotene Substanz auf der Dopingliste geführt wird.[1][2][3] Die Schweizer Doping-Untersuchungskommission (DUK) stellte 1993 fest, dass zwischen 1984 und 1988 drei- bis viermal mehrwöchige Anabolika-Behandlungen stattfanden und auch diese zeitlich begrenzte «therapeutische» Verabreichung gegen damals gültige nationale und internationale Dopingbestimmungen verstiess.[4][5] Laut Günthör war die Behandlung zu jener Zeit nicht verboten. Er vergleicht die Vorwürfe mit einer willkürlichen rückwirkenden Rechtsanwendung. Günthör wurde auch nie wegen Dopings verurteilt.[6]

Bestleistungen

  • Kugelstossen: 22,75 m, 23. August 1988 in Bern, Schweizer Rekord
  • Diskuswurf: 54,48 m, 24. August 1985 in Yverdon

Literatur

Weblinks

  • Werner Günthör in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Werner Günthör in der Datenbank von World Athletics (englisch)
  • Geboren am 1. Juni 1961 – Werner Günthör. SRF-DOK, 23. August 2019 (42 min).
  • «Auf diese Frage gibt es nicht einfach ein Ja oder ein Nein». Herr Günthör, haben Sie gedopt? In: Blick.ch, 1. Juni 2021 (Interview).

Einzelnachweise

  1. Andreas Singler, Gerhard Treutlein: Doping im Spitzensport, Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2000, S. 292
  2. Schlussbericht zuhanden von «Sport Schweiz». (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 760 kB) Dopinguntersuchungskommission (DUK), Bern 17. Mai 1993
  3. Das Zeug hat mich wild gemacht. In: Der Spiegel. Nr. 13, 1990 (online). 
  4. Bericht Doping-Untersuchungskommission 1993 antidoping.ch vom 14. August 2013 (Archiv)
  5. DUK Bericht vom 25. Mai 1993 antidoping.ch (Archiv)
  6. Geboren am 1. Juni 1961 – Werner Günthör, SRF, ab Minute 24:20
Weltmeister im Kugelstoßen

1983: Edward Sarul | 1987: Werner Günthör | 1991: Werner Günthör | 1993: Werner Günthör | 1995: John Godina | 1997: John Godina | 1999: Cottrell J. Hunter | 2001: John Godina | 2003: Andrej Michnewitsch | 2005: Adam Nelson | 2007: Reese Hoffa | 2009: Christian Cantwell | 2011: David Storl | 2013: David Storl | 2015: Joe Kovacs | 2017: Tomas Walsh | 2019: Joe Kovacs | 2022: Ryan Crouser | 2023: Ryan Crouser

Liste der Weltmeister in der Leichtathletik

Europameister im Kugelstoßen

1934: Arnold Viiding | 1938: Aleksander Kreek | 1946: Gunnar Huseby | 1950: Gunnar Huseby | 1954: Jiří Skobla | 1958: Arthur Rowe | 1962: Vilmos Varjú | 1966: Vilmos Varjú | 1969: Dieter Hoffmann | 1971: Hartmut Briesenick | 1974: Hartmut Briesenick | 1978: Udo Beyer | 1982: Udo Beyer | 1986: Werner Günthör | 1990: Ulf Timmermann | 1994: Oleksandr Klymenko | 1998: Oleksandr Bahatsch | 2002: Jurij Bilonoh | 2006: Ralf Bartels | 2010: Tomasz Majewski | 2012: David Storl | 2014: David Storl | 2016: David Storl | 2018: Michał Haratyk | 2022: Filip Mihaljević

Halleneuropameister im Kugelstoßen

Europäische Hallenspiele
1966Vilmos Varjú | 1967Nikolai Karassjow | 1968Heinfried Birlenbach | 1969Heinfried Birlenbach

Halleneuropameisterschaften
1970Hartmut Briesenick | 1971Hartmut Briesenick | 1972Hartmut Briesenick | 1973: Jaroslav Brabec | 1974Geoff Capes | 1975Waltscho Stoew | 1976Geoff Capes | 1977Hreinn Halldórsson | 1978Reijo Ståhlberg | 1979Reijo Ståhlberg | 1980: Zlatan Saračević | 1981Reijo Ståhlberg | 1982Vladimir Milić | 1983Jānis Bojārs | 1984Jānis Bojārs | 1985Remigius Machura | 1986: Werner Günthör | 1987Ulf Timmermann | 1988Remigius Machura | 1989Ulf Timmermann | 1990Klaus Bodenmüller | 1992Oleksandr Bahatsch | 1994Oleksandr Bahatsch | 1996Paolo Dal Soglio | 1998Oliver-Sven Buder | 2000Timo Aaltonen | 2002Manuel Martínez | 2005Joachim Olsen | 2007Mikuláš Konopka | 2009Tomasz Majewski | 2011Ralf Bartels | 2013Asmir Kolašinac | 2015David Storl | 2017Konrad Bukowiecki | 2019Michał Haratyk | 2021: Tomáš Staněk | 2023Zane Weir

Normdaten (Person): GND: 119408627 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 13117442 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Günthör, Werner
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Kugelstoßer
GEBURTSDATUM 1. Juni 1961
GEBURTSORT Uttwil