Carsten Wolf

Carsten Wolf bei der Sachsen-Tour 1988

Carsten Wolf (* 26. August 1964 in Potsdam, DDR) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.

Sportliche Karriere

Wolf erlernte den Beruf des Kfz-Schlossers, begann seine sportliche Karriere 1974 in der SG Dynamo Potsdam und ging 1978 zum SC Dynamo Berlin.[1] 1979 gewann er mit dem Vierer auf der Bahn und auf der Straße Spartakiade-Gold. Seine ersten nationalen Titel gewann er im Juli 1982 bei den DDR-Meisterschaften der Klasse Jugend A im Mannschaftszeitfahren und im Punktefahren.[2] 1982 wurde Carsten Wolf Junioren-Weltmeister in der Einerverfolgung. In den folgenden Jahren konnte er weitere Podiumsplätze bei DDR- sowie Weltmeisterschaften erringen, vorrangig in der Mannschaftsverfolgung und dem Punktefahren. 1988 errang Carsten Wolf mit dem DDR-Bahn-Vierer (Dirk Meier, Roland Hennig und Steffen Blochwitz) eine Silbermedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul in der Mannschaftsverfolgung, wofür er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet wurde.[3] Bereits 1984 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden in Gold.[4] 1989 wurde das DDR-Quartett (Blochwitz, Thomas Liese, Guido Fulst) Weltmeister. Auf der Bahn der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin gewann er die „Internationale Zweier-Mannschaftsmeisterschaft“ 1985 mit Siegbert Müller als Partner. 1986 gewann er die 6 Tage um den Preis der Jungen Welt mit Bernd Dittert als Partner.

Aber auch auf der Straße hatte Wolf Erfolge, so wurde er 1988 Zweiter in der Gesamtwertung der Olympia’s Tour in den Niederlanden. 1989 gewann er die Niedersachsen-Rundfahrt. Nach der Wende verlegte sich Carsten Wolf zunehmend auf Straßen- wie auch Sechstagerennen. Er startete bei 77 Sechstagerennen, von denen er vier gewann (1994 in Köln und in Zürich mit Urs Freuler; 1997 in Bremen und Stuttgart mit Andreas Kappes). 1996 belegte er gemeinsam mit Kappes bei den Bahn-Weltmeisterschaften Platz 3 im Zweier-Mannschaftsfahren; im Jahr darauf wurden die beiden Sportler gemeinsam Deutscher Meister in derselben Disziplin.

1999 wurde Carsten Wolf positiv auf Doping getestet,[5] nachdem er schon 1995 aufgefallen war. Anschließend beendete er seine aktive Karriere.

Literatur

  • Roger de Maertelaere: Mannen van de Nacht, Eeklo 2000, S. 263.
  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. 2., aktualisierte Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-538-4, S. 638–639.

Weblinks

  • Carsten Wolf in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Carsten Wolf in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Carsten Wolf in der Datenbank von FirstCycling.com

Einzelnachweise

  1. Neues Deutschland, 26. Juli 1982, S. 7
  2. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 33/1982. Berlin 1982, S. 2. 
  3. Neues Deutschland, 12./13. November 1988, S. 4
  4. Neues Deutschland, 1./2 September 1984, S. 4
  5. Berlinonline.de: „Carsten Wolf positiv getestet“

1962 Deutschland Bundesrepublik Rudolph / Rohr / May / Claesges | 1963 Sowjetunion 1955 Belgardt / Tereschtschenkow / Moskwin / Romanow | 1964 Deutschland Bundesrepublik Claesges / Link / Henrichs / Streng | 1965 Sowjetunion 1955 Moskwin / Tereschtschenkow / Koljuschew / Wukolow | 1966 Italien Chemello / Castello / Roncaglia / Pancino | 1967 Sowjetunion 1955 Moskwin / Koljuschew / Bykau / Lācis | 1968 Italien Chemello / Bosisio / Morbiato / Roncaglia | 1969 Sowjetunion 1955 Moskwin / Kusnezow / Bykau / Kuskow | 1970 Deutschland Bundesrepublik Haritz / Hempel / Vonhof / Claußmeyer | 1971 Italien Algeri / Bazzan / Morbiato / Borgognoni | 1973 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Haritz | 1974 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Thurau | 1975 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Braun | 1977 Deutschland Demokratische Republik 1949 Dürpisch / Mortag / Wiegand / Winkler | 1978 Deutschland Demokratische Republik 1949 Unterwalder / Mortag / Wiegand / Winkler | 1979 Deutschland Demokratische Republik 1949 Haueisen / Mortag / Grosser / Winkler | 1981 Deutschland Demokratische Republik 1949 Macha / Dittert / Grosser / Winkler | 1982 Sowjetunion Chrabzow / Krasnow / Mowtschan / Nikitenko | 1983 Deutschland Bundesrepublik Gölz / Günther / Strittmatter / Marx | 1985 Italien Amadio / Brunelli / Grisandi / Martinello | 1986 Tschechoslowakei Soukup / Trčka / Buchta / Černý | 1987 Sowjetunion Jekimow / Krasnow / Manakow / Chmelinin | 1989 Deutschland Demokratische Republik 1949 Blochwitz / Wolf / Liese / Fulst | 1990 Sowjetunion Baturo / Bersin / Neljubin / Hontschenkow | 1991 Deutschland Glöckner / Steinweg / Lehmann / Walzer

Weitere Ergebnisse siehe unter Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung (Elite)

Deutsche Meister im Zweier-Mannschaftsfahren (Profis/Elite)

1946 Mirke/Saaager | 1947 Mirke/Preiskeit | 1948 Bolte/Funda | 1949 Holthöfer/Pankoke | 1950 Saager/Schweizer | 1951 H. Hörmann/L. Hörmann | 1952 Schürmann/Siefert | 1953 Pankoke/Wiemer | 1954 L. Hörmann/Preiskeit | 1955 Zoll/Weinrich | 1956 Petry/Scholl | 1957 Donike/Gieseler | 1958 Bugdahl/Petry | 1959, 1960 Bugdahl/Junkermann | 1961, 1962, 1964 Altig/Junkermann | 1963 Bugdahl/Renz | 1965 Junkermann/Oldenburg | 1967 Bölke/Großimlinghaus | 1977 Fritz/Peffgen | 1978 Giebken/Reimann | 1981 Peffgen/Schütz | 1982 Fritz/Thurau | 1983 Hindelang/Schütz | 1994 Dörich/Hess | 1995, 1996 Beikirch/Messerschmidt | 1997 Kappes/Wolf | 1999 Fulst/Rund | 2000 Beikirch/Pollack | 2001 Kahl/Lademann | 2002 Kowatschitsch/Teutenberg | 2003 Müller/Fulst | 2004 Dörich/Kowatschitsch | 2005 Bartko/Fulst | 2006 Bartko/Beikirch | 2007, 2008, 2011, 2012 Bengsch/Kalz | 2009 Kluge/Olaf Pollack[1] | 2010 Grasmann/Lampater | 2013 Heßlich/Lampater | 2014 Kalz/Lampater | 2015 Grasmann/Schäfer | 2016 Heßlich/Burkart | 2017 Reinhardt/Thiele | 2018 Banusch/Koch | 2019 Reinhardt/Beyer | 2022 Reinhardt/Kluge | 2023 Augenstein/Malcharek

Das Zweier-Mannschaftsfahren wurde nicht durchgängig bei Deutschen Bahn-Meisterschaften ausgetragen.
  1. Wegen Dopings wurde Pollack der Deutsche-Meister-Titel später aberkannt.

1981, 1982 Detlef Macha | 1983 Hans-Joachim Pohl | 1984 Dieter Stein | 1985 Lutz Haueisen | 1986, 1987 Olaf Ludwig | 1988 René Richter | 1989 Carsten Wolf

Personendaten
NAME Wolf, Carsten
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 26. August 1964
GEBURTSORT Potsdam, DDR