Weinfelder Maar

Das Weinfelder Maar, auch Totenmaar genannt, ist ein Maar rund zwei Kilometer südöstlich der Stadt Daun in der Eifel, Rheinland-Pfalz.

Weinfelder Maar, Luftaufnahme (2015)

Geographie

Der Maarsee entstand vor rund 30.000 Jahren bei einer vulkanischen Dampfexplosion[1] und ist rund 525 m lang, 375 m breit und 51 m tief. Die Wasserfläche beträgt bei einem Umfang von 1.525 m etwa 16,8 ha. Das Maar liegt auf einer Höhe von 483,5 m ü. NHN.[2] Der aus Tuff bestehende, den See umgebende Wall ist an der westlichen und südlichen Seite höher als im Norden und Osten. Im Zuge dieses Walles befinden sich der Mäuseberg (561,2 m) und das Maarkreuz (534,5 m). Das Gebiet des Sees ist heute Naturschutzgebiet. Das Baden im Maar ist verboten.[3] Das Maar ist aufgrund seiner Schichtung ein meromiktisches Gewässer.[4]

Namensgebung

Weinfelder Maar im Winter mit Blick auf die Kirche von Weinfeld

Die Bezeichnung „Totenmaar“ stammt vom in unmittelbarer Nähe des Maars gelegenen Friedhof mit einer kleinen, teilweise aus dem 14. Jahrhundert stammenden Kapelle. Dabei handelt es sich um die ehemalige Pfarrkirche von Weinfeld. Das Dorf wurde im 16. Jahrhundert (1512 letzte urkundliche Erwähnung) infolge der Pest aufgegeben.

Die Kapelle und der angeschlossene Friedhof werden heute von der Gemeinde Schalkenmehren für Begräbnisse genutzt. Im Eingangsbereich der Kapelle befinden sich zahlreiche Dank-Tafeln, mit Widmungen wie: „Maria hat geholfen.“

Sagen

Etliche Sagen ranken sich um das stille Totenmaar. Nach einer der Sagen soll an dieser Stelle einmal ein Schloss gestanden haben, in dem ein mildtätiger Graf mit seiner Dienerschaft, seiner hartherzigen Gemahlin und seinem einzigen Kind wohnte. Eines Tages kehrte der Graf von der Jagd nach Hause zurück und fand nur einen See an der Stelle vor, an der sein Schloss gestanden hatte. Es war mit allen Bewohnern im Erdboden versunken und hinterließ einen See, das Totenmaar. Wie durch ein Wunder erschien eine Wiege an der Oberfläche, in der sein Kind wohlbehalten ans Ufer trieb. Das Pferd des Grafen scharrte während eines Ausrufs seines Herrn eine Quelle aus dem Boden. Der Graf baute später aus Dankbarkeit für die Errettung seines Kindes eine Kapelle, welche wie auch die Quelle noch erhalten ist.

Das Weinfelder Maar 1878 (Die Gartenlaube)

Der Eifelmaler Richard Franzen aus Mehren widmete diesem Maar folgendes Gedicht:

Droben steht noch die Kapelle,
hier im schönen Eifelland,
wo vor ein paar hundert Jahren
einst das Dörfchen Weinfeld stand.
Pest und Armut, schlechte Zeiten,
zwang die Menschen in der Not,
ihre Heimstatt zu verlassen,
letzter Zug im Abendrot.
Doch nach Weinfeld kehren wieder
Stille Schläfer Jahr für Jahr,
um für immer auszuruhen
auf dem Berg am Totenmaar

  • Ansichten
  • Im Sommer
    Im Sommer
  • Kapelle am Maar
    Kapelle am Maar
  • Blick vom Friedhof aus
    Blick vom Friedhof aus
  • Weinfelder Kirche mit Blick auf Friedhof
    Weinfelder Kirche mit Blick auf Friedhof
  • Im Spätsommer
    Im Spätsommer
  • Im Frühsommer
    Im Frühsommer
  • Zwischen 1895 und 1904
    Zwischen 1895 und 1904

Siehe auch

Literatur

  • Werner P. d´Hein: Nationaler Geopark Vulkanland Eifel. Ein Natur- und Kulturführer. Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 3-935873-15-8

Einzelnachweise

  1. https://www.geopark-vulkaneifel.de/eifel/landschaft/maare-und-kraterseen/weinfelder-maar.html
  2. Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  3. eifelreise.de: Weinfelder Maar
  4. Egor Zadereev, Bertram Boehrer, Ramesh D. Gulati: Introduction: Meromictic Lakes, Their Terminology and Geographic Distribution, in: Ecology of Meromictic Lakes, Februar 2017, doi:10.1007/978-3-319-49143-1_1
Commons: Weinfelder Maar – Sammlung von Bildern
Naturschutzgebiete im Landkreis Vulkaneifel

Ahbachtal | Am Berg bei Walsdorf | Am Haidepütz bei Walsdorf | Ans Enden bei Walsdorf | Auf dem großen Scheid bei Berndorf | Auf der Bach bei Berndorf | Auf der Heid bei Stadtkyll | Auf Klein-Pamet bei Walsdorf | Auf Lind bei Esch | Auf Seckerath bei Mirbach | Barsberg | Baumberg bei Wiesbaum | Dauner Maare: Gemündener Maar, Weinfelder Maar (Totenmaar), Schalkenmehrener Maar | Die Büdden bei Oberbettingen | Dreiser Weiher mit Döhmberg und Börchen | Duppacher Maar | Eishöhlen und Fischbachtal bei Birresborn | Ernstberg | Eusberg bei Mirbach | Geisert bei Demerath | Gerolsteiner Dolomiten | Hochkelberg mit Mosbrucher Weiher | Holzmaar | Hönselberg | Hundsbachtal | Im Felst bei Birresborn | Im großen Reth bei Zilsdorf | Im Hirtenberg bei Feusdorf | Im Kälberpesch vor Birkelswieschen bei Zilsdorf | Immerather Maar | Kauligenberg bei Mirbach | Kirchweiler Rohr | Kobergswiese bei Berndorf | Mäuerchenberg, Hierenberg und Pinnert bei Gönnersdorf | Möschelberg bei Lissendorf | Mürmes | Nerother Kopf | Pulvermaar mit Römerberg und Strohner Märchen | Remmelbachtal und Braunebachtal bei Mürlenbach | Sängscheid bei Stadtkyll | Sangweiher | Trilobitenfelder bei Gees | Unter der Forst bei Walsdorf | Steinbüchel bei Schüller | Vulkan Kalem | Wacholdergebiet bei Demerath | Wacholdergelände bei Bleckhausen | Winterberg bei Wiesbaum | Wirfttal bei Stadtkyll

50.1763888888896.8502777777778Koordinaten: 50° 10′ 35″ N, 6° 51′ 1″ O

Normdaten (Geografikum): GND: 104234678X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 305260606