Tetrafluoroborate

Tetrafluoroborat-Ion

Tetrafluoroborate sind chemische Verbindungen, welche das Anion BF4 beinhalten. Sie stellen die Salze der Tetrafluoroborsäure HBF4 da. Das Bor liegt hier in der Oxidationsstufe +3 vor.

Gewinnung und Darstellung

Die Tetrafluoroborate können durch die Reaktion mit einer Base entstehen.

NaOH + HBF 4 NaBF 4 + H 2 O {\displaystyle {\ce {NaOH + HBF4 -> NaBF4 + H2O}}}

Natriumhydroxid und Tetrafluoroborsäure reagieren zu Natriumtetrafluoroborat und Wasser.

CuO + HBF 4 Cu [ BF 4 ] 2 + H 2 O {\displaystyle {\ce {CuO + HBF4 -> Cu[BF4]2 + H2O}}}

Kupfer(II)-oxid und Tetrafluoroborsäure reagieren zu Kupfer(II)-tetrafluoroborat und Wasser.

Eigenschaften

Die Tetrafluoroborate sind meistens geruchlose, weiße Pulver. Sie sind gut in Wasser löslich, mit Ausnahme von Kaliumtetrafluoroborat. Viele Tetrafluoroborat-Salze sind ätzend und teilweise gesundheits- oder umweltschädlich.

In der Umwelt ist das Tetrafluoroborat-Ion persistent und mobil.[1]

Verwendung

Die Salze haben verschiedene Anwendungen. Silbertetrafluoroborat wird als Katalysator für Nitrierungen, Acylierungen und Sulfonierungen eingesetzt.[2] Kupfer(II)-tetrafluoroborat findet seine Verwendung zur Herstellung von Kupferkomplexen. Cadmiumtetrafluoroborat wird zur Herstellung von galvanischen Bädern für hochfeste Stähle verwendet. Pb(II)- und Sn(II)-tetrafluoroborate wurden/werden in Elektrolyten zur galvanischen Legierungsabscheidung z. B. in der Leiterplattenherstellung für lötbare Ätzresists eingesetzt.[3]

Einzelnachweise

  1. Isabelle Neuwald, Matthias Muschket, Daniel Zahn, Urs Berger, Bettina Seiwert: Filling the knowledge gap: A suspect screening study for 1310 potentially persistent and mobile chemicals with SFC- and HILIC-HRMS in two German river systems. In: Water Research. Band 204, 1. Oktober 2021, S. 117645, doi:10.1016/j.watres.2021.117645. 
  2. Herbert W. Roesky: Efficient Preparations of Fluorine Compounds. John Wiley & Sons, 2012, ISBN 1-118-40942-6, S. 43 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  3. A. F. Bogenschütz, U. George: Galvanische Legierungsabscheidung und Analytik. 2. Auflage, Leuze Verlag 1982.