Tai Shan

Dieser Artikel behandelt den heiligen Berg in Shandong; andere Bedeutungen siehe Taishan.
Tai Shan

Taishan

Höhe 1545 m
Lage China, Provinz Shandong
Koordinaten 36° 15′ 25″ N, 117° 6′ 7″ O36.256866666667117.101863888891545Koordinaten: 36° 15′ 25″ N, 117° 6′ 7″ O
Tai Shan (Shandong)
Tai Shan (Shandong)

Der Tài Shān (chinesisch 泰山, Pinyin Tài Shān) ist ein Berg in der Volksrepublik China. Er befindet sich nördlich der Stadt Tai’an in der Provinz Shandong. Der Tài Shān ist einer der fünf heiligen Berge des Daoismus.

Bedeutung

Mit einer Höhe von 1545 Metern ist der Tài Shān keineswegs der höchste, wohl aber der berühmteste von den fünf heiligen Bergen des Daoismus. Im alten chinesischen Weltbild, das das Reich der Mitte als Quadrat betrachtete, verkörpert der Taishan den östlichen Eckberg. Seit 1987 gehört der Berg zum Weltkulturerbe der UNESCO.[1]

Im Alten China galt er als höchster Berg der Erde, seit über 2000 Jahren kamen die Herrscher Chinas hierher, um Himmel und Erde zu opfern. Allerdings bestiegen insgesamt nur sechs chinesische Kaiser den Berg.

Lastenträger auf dem Tai Shan
Inschriften auf dem Tai Shan

Um den Gipfel dieses Berges zu erreichen, gibt es die Möglichkeit, zu Fuß zu gehen, denn auf den Berg führt eine 9 km lange Treppe mit insgesamt 6293 Stufen, mit welcher der Höhenunterschied von 1350 m überwunden werden kann. Beim Aufstieg kommt man an zahlreichen Toren, Hallen und Palästen vorbei. Jeder Treppenabschnitt zwischen zwei jeweiligen Toren oder Pavillons hat eine eigene Bezeichnung. Im Jahr 2003 bestiegen ca. 6 Mio. Touristen den Berg, er gilt damit als einer der meistbestiegenen Berge der Welt.

Neben dem Weg führt eine Seilbahn die Besucher fast direkt auf den Gipfel des Tai Shan. Dort befinden sich mehrere Gaststätten und Tempel. Das bedeutendste Gebäude dabei ist der Tempel des Jadekaisers (Yù Dì oder Yù Huáng) am Jadekaiser-Gipfel.

Rezeption

Sprichwörter

Die Bedeutung des Tai Shans schlägt sich in verschiedenen Sprichwörtern nieder:

  • 人心齐,泰山移. Rénxīn qí, Tàishān yí. – Sind sich alle einig, lässt sich sogar der Tai Shan bewegen. (~ Einigkeit macht stark.)
  • 登泰山而小天下. Dēng Tài shān ér xiǎo tiānxià. – Steigt man auf den Tai-Shan, weiß man, wie klein die Welt ist.
  • 泰山北斗 Tàishān Běidǒu – (So mächtig wie der) Tai-Berg, (so glänzend wie der) Große Wagen

Musik

Die kanadische Rockband Rush widmete dem Berg das Lied Tai Shan auf dem 1987 veröffentlichten Album Hold Your Fire.

Siehe auch

Literatur

  • Édouard Chavannes: Le T'ai chan. Essai de monographie d'un culte chinois. Appendice Le dieu du sol dans la Chine antique. Faksimile der Ausgabe von 1910, Phénix Editions, 2000, ISBN 2-7458-0906-7. (französisch)

Weblinks

Commons: Tai Shan – Album mit Bildern und Videos
  • Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

Einzelnachweise

  1. unesco.de: Welterbeliste (deutsch, abgerufen am 15. Februar 2011)

Kulturerbe: Chinesische Mauer (1987) | Kaiserpaläste der Ming- und der Qing-Dynastien in Beijing (Verbotene Stadt) und Shenyang (1987) | Mogao-Grotten (1987) | Mausoleum Qin Shihuangdis (1987) | Fundstätte des Peking-Menschen in Zhoukoudian (1987) | Sommerresidenz und Acht Äußere Tempel bei Chengde (1994) | Konfuziustempel, Friedhof und Residenz der Familie Kong in Qufu (1994) | Daoistische Heiligtümer in den Bergen von Wudang (1994) | Potala-Palast (1994), Jokhang-Tempel (2000) und Norbulingka-Palast (2001) | Nationalpark Lu Shan (1996) | Altstadt von Lijiang (1997) | Altstadt von Pingyao (1997) | Klassische Gärten von Suzhou (1997) | Sommerpalast Yiheyuan (1998) | Himmelstempel mit kaiserlichem Opferaltar in Peking (1998) | Felsskulpturen von Dazu (1999) | Berg Qincheng und Bewässerungssystem von Dujiangyan (2000) | Dörfer Xidi und Hongcun (2000) | Longmen-Grotten (2000) | Kaiserliche Grabstätten der Ming- und Qing-Dynastien (2000) | Yungang-Grotten (2001) | Hauptstädte und Grabmäler des antiken Königreichs Koguryo (2004) | Historisches Zentrum von Macau (2005) | Yinxu (2006) | Diaolou-Türme und Dörfer in Kaiping (2007) | Tulou-Lehmrundbauten in Fujian (2008) | Wutai Shan (2009) | Historische Denkmäler von Dengfeng (2010) | Kulturlandschaft Westsee bei Hangzhou (2011) | Fundstätte von Xanadu (2012) | Reisterrassen der Hani am Roten Fluss (2013) | Seidenstraßen: das Straßennetzwerk des Chang'an-Tianshan-Korridors (2014) | Kaiserkanal (2014) | Tusi-Stätten (2015) | Felszeichnungen am Huashan und am Fluss Zuo Jiang (2016) | Kulangsu: eine historische internationale Siedlung (2017) | Archäologische Ruinen der Stadt Liangzhu (2019) | Quanzhou: Markt- und Handelsplatz der Song-Yuan-Dynastie (2021)

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