Studebaker Electric

Thomas Edison auf seinem Studebaker Electric von 1903
Studebaker-Bus mit Elektroantrieb
Werbung für den Studebaker Electric
Werbung für den Studebaker Electric (1905)

Der Studebaker Electric war ein Automobil mit Elektroantrieb, den die Studebaker Brothers Manufacturing Company in South Bend (Indiana) herstellte. Die batteriebetriebenen Autos wurden zwischen 1902 und 1912 angeboten.[1]

Beschreibung

Studebaker begann mit der Automobilherstellung 1898, als Frederick Samuel Fish, damals Präsident von Studebaker, die Eigentümerversammlung dazu brachte, 4000 US-Dollar in die Entwicklung elektrisch betriebener Autos zu investieren. Auch ohne die volle Unterstützung der Eigentümer erbrachte dieses Projekt ein Auto. Die Gesellschaft begann aber auch damit, Karosserien für elektrisch betriebene Taxis herzustellen, welche die Pope Manufacturing Company fertigte.

Die kommerzielle Fertigung begann erst 1902 und die Gesellschaft entschied sich für batteriebetriebene Fahrzeuge, weil sie sauber waren, sich leicht laden ließen und in größeren Städten auch ohne Tankstellen gut funktionierten.

Es gab die Studebaker Electric mit verschiedenen Aufbauten, die häufig von der früheren Kutschenfertigung der Firma abgeleitet wurden, zum Beispiel Stanhope, Victoria und Surrey. Ab 1904 gab es einen Wagen mit vier Sitzplätzen.

Fish erkannte früh, dass Studebakers Zukunft nicht im Elektroauto mit all seinen Beschränkungen lag, sondern im benzinbetriebenen Fahrzeug. Die Erfahrungen von Studebaker lagen in der Stellmacherei und im Fahrzeugverkauf, nicht so sehr im Motorenbau. Diese Erkenntnis führte 1904 zur Gründung von Studebaker-Garford. Die Zusammenarbeit funktionierte gut, bis Garford 1909/1910 Fahrgestelle für den Bau eigener Automobile abzweigte und Studebaker auf der Suche nach einem preisgünstigen Auto auf die Everitt-Metzger-Flanders Company in Detroit stieß. EMF sollte das gesamte Automobil herstellen und Studebaker wollte es über seine Kutschenhändler verkaufen.

Studebaker fuhr fort, elektrisch betriebene Fahrzeuge herzustellen, bis John Studebaker, der Schwiegervater von Fish, 1909 die Kontrolle über EMF anstrebte und dies 1910 tatsächlich erreichte.

1912 sah auch John Studebaker, dass die Automobile in Zukunft Benzinmotoren haben würden, und so endete die kleine Fertigung von Elektrowagen. Die offizielle Verlautbarung der neu geordneten Studebaker Corporation lautete:

Die Fertigung elektrischer Automobile in South Bend ist beendet. Sie wurde über neun Jahre ohne allzu großen Erfolg fortgeführt und schließlich wurde die Überlegenheit des benzinbetriebenen Autos offensichtlich.

Literatur

  • Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1409–1441 (englisch). 

Weblinks

Commons: Studebaker Electric – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • oldcarbrochures.com: Studebaker Electric bei Frank Leslie's Popular Monthly (Januar 1904) (englisch).

Einzelnachweise

  1. Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1409 (englisch). 
Studebaker-Packard-Modelle

Verbundene Marken: Clipper | EMF | Erskine | Flanders | General | Hansen | Packard | Pierce-Arrow | Rockne | SPA | STP | Studebaker | Studebaker-Garford | Studebaker-Packard | Tincher

Packard-Pkw-Modelle: 110 | 120 | 160 | 180 | 200 | 250 | 300 | 400 | Caribbean | Cavalier | Clipper | Custom Eight | DeLuxe Eight | Eight | Executive | Modell G | Hawk | Individual Custom Eight | Light Eight | Mayfair | Pacific | Packard (1958) | Patrician | Patrician 400 | Single Eight | Single Six | Six | Speedster | Standard Eight | Station Sedan | Super Eight | Twelve | Twin Six

Packard-Lkw-Modelle: Model F | Series TA | Series TC | Series A | Series D | Series E |

Packard-Konzeptfahrzeuge: Packard Twin Six (FWD) | Packard Monobloc Twelve | Packard Phantom | Packard Monte Carlo | Packard Panther | Packard Pan American | Henney-Packard Super Station Wagon | Packard Panther Daytona | Packard Balboa-X | Packard Request | Packard Predictor | Packard Black Bess |

Studebaker-Pkw-Modelle: Avanti | Big Six | Champion | Commander | Conestoga | Dictator | Electric | Flight Hawk | Golden Hawk | GT Hawk | Hawk | Hawk-Serie | Land Cruiser | Lark | Lark Cruiser | Lark Commander | Lark Daytona | Light Four | Light Six | Power Hawk | President | Scotsman | Silver Hawk | Sky Hawk | Six | Special Six | Standard Six | Starlight | Starliner | State President | Wagonaire

Studebaker-Lkw-Modelle: Champ | Coupe Express | M-Serie | Scotsman | Transtar

Militärisches Gerät: Packard 1A-2775 | Packard DR-980 | Packard Merlin V-1650 | Liberty Truck | Studebaker M29 Weasel | Studebaker US6

Zeitleiste der Studebaker-Pkw-Modelle in den Vereinigten Staaten von 1902 bis 1942 – nächste »
Typ 1900er 1910er 1920er 1930er 1940er
2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2
Untere Mittelklasse Electric
Mittelklasse Modell A Modell A Modell M Modell SA25 Modell SC Modell SD Modell SF Light Four
Modell B Modell AA35
Modell C Series 15HP Modell 9502 Modell H Modell C Modell H
Obere Mittelklasse Series 20HP Modell 9503 Serie E Modell L
Serie F Modell B Modell E Modell EB Modell EC Modell ED-6 Modell ED Light Six Light Six Standard Six Dictator Champion
Serie G Modell G Modell D Modell G-7 Modell G-8 Modell G-10 Special Six Commander Commander
Oberklasse Big Six Big Six President President
Land Cruiser

Zwischen 1903 und 1911 wurden die Fahrzeuge in Kooperation mit Garford hergestellt.

Im Zeitraum von 1942 bis 1946 gab es aufgrund des Zweiten Weltkrieges nur eine eingeschränkte zivile Fahrzeugproduktion.