Naturschutzgebiet Togerwiesen bei Garlitz

53.3006711.01096Koordinaten: 53° 18′ 2,4″ N, 11° 0′ 39,5″ O

Karte: Mecklenburg-Vorpommern
marker
Naturschutzgebiet Togerwiesen bei Garlitz
Blick in die Togerwiesen

Das Naturschutzgebiet Togerwiesen bei Garlitz war ein Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern vier Kilometer westlich von Lübtheen. Der namensgebende Ort Garlitz befindet sich einen Kilometer nördlich. Mit der Ausweisung am 15. Mai 1990 sollten Feuchtgrünlandbereiche mit angrenzenden Mischwäldern erhalten werden, die Lebensraum seltener Arten wie Schwarzstorch, Kornweihe und Steinkauz sind.

Das Naturschutzgebiet befand sich im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal. Heute liegt das Gebiet im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern. Mit Verabschiedung des „Gesetzes über das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern“ vom 15. Januar 2015 wurde das Großschutzgebiet zur Umsetzung der nationalen Kriterien für die Anerkennung und Überprüfung von Biosphärenreservaten der UNESCO in Deutschland in Kern- und Pflege- und Entwicklungszonen gegliedert (§ 6 BRElbeG M-V). Gleichzeitig wurden mit Artikel 7 des Gesetzes „Aufhebung von Rechtsvorschriften“ die nationalen Schutzgebietsverordnungen und Beschlüsse u. a. zu Landschafts- und Naturschutzgebieten sowie zum Naturpark „Mecklenburgisches Elbetal“ aufgehoben, so dass diese Schutzgebietskategorien innerhalb des Biosphärenreservates nicht mehr existieren. Die Flächen des Naturschutzgebietes sind in den Schutzstatus Pflegezone in das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern übergegangen. Das Gebiet ist nach EU-Recht Bestandteil eines FFH- und Vogelschutzgebietes.[1][2]

Ein öffentlicher Weg existiert über den Ortsverbindungsweg zwischen Gudow und Garlitz.

Geschichte

Die Togerwiesen befinden sich im ursprünglichen Urstromtal der Elbe. Das oberflächennah anstehende Grundwasser führte zur Bildung von Mooren und Raseneisenerzen. Letztere wurden in der Vergangenheit abgebaut. Eine längere Nutzung der Fläche war in der Vergangenheit wahrscheinlich durch die hohen Wasserstände nicht möglich. Im Jahr 1989 kam es zu starken Eingriffen, als versucht wurde, durch den Bau von Binnenentwässerungsgräben und Planierungen die Flächen trockenzulegen. Die Baumaßnahmen wurden mit Ausweisung des Schutzgebietes gestoppt. In den Folgejahren wurde versucht, die Folgen dieser Eingriffe zu mindern. Höher gelegene Bereiche werden als extensives Grünland im Rahmen des Landesförderprogramms zur naturschutzgerechten Grünlandnutzung gefördert.

Tier- und Pflanzenwelt

Nasswiesen mit Seggen und Binsen sind zahlreich vorhanden.[3] Hervorhebenswerte Brutvögel im Gebiet sind Kranich, Rohrweihe, Kiebitz, Bekassine, Schlagschwirl und Braunkehlchen. Nahrungsgäste sind Weiß- und Schwarzstorch.

Literatur

  • Togerwiesen bei Garlitz 174. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 644 f. 
Commons: Naturschutzgebiet Togerwiesen bei Garlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gesetz über das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern (Biosphärenreservat-Elbe-Gesetz – BRElbeG M-V) vom 15. Januar 2015
  • Seite des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Mecklenburg-Vorpommern
  • Kartenportal Umwelt des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise) mit Geodaten

Einzelnachweise

  1. Standarddatenbogen FFH-Gebiet Rögnitzniederung (PDF; 54 kB)
  2. Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet Mecklenburgisches Elbetal (PDF)
  3. Biotopbogen Feuchtwiese im Norden des NSG Togerwiesen (PDF; 18 kB)
Naturschutzgebiete im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiet
Wappen Landkreis Ludwigslust-Parchim
Wappen Landkreis Ludwigslust-Parchim

Alte Elde bei Kuppentin | Binnensalzwiese bei Sülten | Blaues Wasser | Boissower See und Südteil des Neuenkirchener Sees | Bolzer See | Brantensee | Bretziner Heide | Daschower Moor | Dünenkiefernwald am Langhagensee | Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz | Döpe | Fischteiche in der Lewitz | Friedrichsmoor | Gägelower See | Gehlsbachtal | Görslower Ufer | Grambower Moor | Großer und Kleiner Serrahn | Großes Moor bei Darze | Jellen | Kläden | Klädener Plage und Mildenitz-Durchbruchstal | Klinker Plage | Krummes Moor | Langenhägener Seewiesen | Marienfließ | Moorrinne von Klein Salitz bis zum Neuenkirchener See | Nieklitzer Moor | Niendorfer-Bernstorfer Binnensee | Nordufer Langhagensee und Kleiner Langhagensee | Nordufer Plauer See | Paschensee | Pipermoor/Mühlbachtal | Plauer Stadtwald | Quaßliner Moor | Ramper Moor | Sabelsee | Schaalelauf | Sonnenberg | Stecknitz-Delvenau | Strangen | Techin | Töpferberg | Trockenhänge am Petersberg | Trockenhänge bei Jülchendorf und Schönlager See | Upahler und Lenzener See | Wallmoor | Wangeliner See | Warnowseen | Warnowtal bei Karnin | Weißes Moor | Wüstemoor am Blanksee

Ehemalige Naturschutzgebiete: Binnendünen bei Klein Schmölen | Bollenberg bei Gothmann | Elbdeichvorland | Elbhang Vierwald | Krainke von Quelle bis Mündung in die Sude | Löcknitztal-Altlauf | Rögnitzwiesen bei Neu Lübtheen | Rüterberg | Schaaleniederung von Zahrendorf bis Blücher | Sudeniederung zwischen Boizenburg und Besitz | Togerwiesen bei Garlitz