Michael Struck

Michael Struck (* 1952 in Hannover) ist ein deutscher Musikwissenschaftler, Musikkritiker und Pianist.

Leben

Struck hatte ab 1973 ein Studium an der Musikhochschule und Universität Hamburg in Schulmusik, Klavier, Instrumentalpädagogik, Musikwissenschaften, Erziehungswissenschaften mit entsprechenden Abschlüssen (1. Staatsexamen, staatl. gepr. Privatmusikerzieher, Diplomprüfung Klavier) absolviert. Von 1983 bis 1985 absolvierte er sein Referendariat in Hamburg und schloss seine Ausbildung mit dem 2. Staatsexamen ab. 1984 promovierte er über das Spätwerk von Robert Schumann.

1985 trat er zunächst eine Stelle im niedersächsischen Schuldienst an, wechselte dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an zwei Pilotprojekte für eine neue Brahms-Gesamtausgabe ans Musikwissenschaftliche Institut der Universität Kiel (1985–1990/91), wo er beim Aufbau der Brahms-Forschungsstelle mitwirkte. Seit 1991 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitglied der Editionsleitung an der Kieler Forschungsstelle der Brahms-Gesamtausgabe.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf folgenden Themenbereichen: „Interdependenz analytischer, werkgenetischer und philologischer Fragestellungen; Musik in der Emigration, editorische Projekte“.[1] Struck hat zahlreiche Publikationen zum Schaffen von Robert Schumann, Johannes Brahms, Berthold Goldschmidt und Johann Abraham Peter Schulz veröffentlicht. Daneben hat er die Brahms-Gesamtausgabe herausgegeben. In seiner Tätigkeit als Pianist hat er zahlreiche Konzerte in Zusammenarbeit mit dem Vocalensemble und der Studentenkantorei der Universität Kiel sowie mit dem Wiesbadener Kammerchor gegeben. Von 1993 bis 1998 war Struck Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. 1990 bis 2000 war er Mitglied der Kulturkommission (Fachgruppe Musik) bei der Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur in Schleswig-Holstein; seit 2000 ist er Mitglied des Stiftungsrates in der Kulturstiftung Schleswig-Holstein.

Zusammen mit Reinhard Kapp erhielt Michael Struck 2009 den Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau für seine Dissertation von 1984 zum Spätwerk Schumanns.

Schriften (Auswahl)

  • Die umstrittenen späten Instrumentalwerke Schumanns. Untersuchungen zur Entstehung, Struktur und Rezeption, Hamburg: Verlag der Musikalienhandlung Wagner, 1984; ISBN 3-88979-007-0
  • Berthold Goldschmidt, Paul Hindemith und das Problem „mittlerer Musik“, in: Hindemith-Jahrbuch – Annales Hindemith, Band 30, hrsg. vom Hindemith-Institut, Frankfurt/Main, Mainz etc. 2001, S. 148–202
  • Die Werke aus Robert Schumanns Düsseldorfer Schaffensjahren, in: Zwischen Poesie und Musik. Robert Schumann – früh und spät. Begleitbuch und Katalog zur Ausstellung des StadtMuseums Bonn und der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V., hrsg. von Ingrid Bodsch und Gerd Nauhaus, Bonn etc. 2006, S. 253–287
  • Johannes Brahms, das Metronom und die Wiedergabe seiner Musik. Aspekte einer gestörten Beziehung, in: Festschrift Otto Biba zum 60. Geburtstag, hrsg. von Ingrid Fuchs, Tutzing 2006, S. 447–470.

Weblinks

  • Michael Struck (Musikwissenschaftliches Institut der Universität Kiel). Universität Kiel, abgerufen am 3. März 2018. 
  • die-tonkunst.de: Michael Struck (Musikwissenschaftler). Abgerufen am 3. März 2018. 
  • henle.de: Michael Struck (Musikwissenschaftler). Abgerufen am 3. März 2018. 
  • klassik.com: Robert-Schumann-Preis für Reinhard Kapp und Michael Struck. 23. Februar 2009, abgerufen am 3. März 2018. 

Einzelnachweise

  1. Musikwissenschaftliches Institut der CAU Kiel: Michael Struck. Abgerufen am 3. März 2018. 
Träger des Robert-Schumann-Preises

Georg Eismann, Hans Storck, Annerose Schmidt (1964) | Karl Laux, Lore Fischer (1965) | Daniel Shitomirski, Dieter Zechlin (1966) | Olivier Alain, Orchester der Bühnen der Stadt Zwickau (1967) | Swjatoslaw Richter (1968) | Peter Schreier, Herbert Schulze (1969) | Dmitri Baschkirow, Martin Schoppe (1970) | Günther Leib, Tatjana Nikolajewa (1971) | Ekkehard Otto, Marija Maksakowa (1972) | Emil Gilels, Elisabeth Breul (1973) | Amadeus Webersinke, Nelly Akopian (1974) | Sara Doluchanowa, Hélène Boschi (1975) | Sigrid Kehl, Elisso Wirsaladse (1976) | Rudolf Kehrer, Herbert Kaliga (1977) | Gertraud Geißler, Hans Joachim Köhler (1978) | Hanne-Lore Kuhse, František Rauch (1979) | Theo Adam, Miklós Forrai (1980) | Kurt Masur, Halina Czerny-Stefańska (1981) | Mitsuko Shirai, Peter Rösel (1982) | Rudolf Fischer, Eva Fleischer (1983) | Gustáv Papp, Dezső Ránki (1984) | Pawel Lisizian, Jacob Lateiner (1985) | Jörg Demus, Gerd Nauhaus (1986) | Dietrich Fischer-Dieskau (1987) | Albrecht Hofmann (1988) | Pawel Jegorow, Bernard Ringeissen (1989) | Hartmut Höll, Günther Müller (1990) | Joan Chissell (1991) | Abegg Trio, Gisela Schäfer (1992) | Jozef de Beenhouwer (1993) | Wolfgang Sawallisch (1994) | Hansheinz Schneeberger, Dieter-Gerhardt Worm (1995) | Nancy B. Reich, Bernhard R. Appel (1996) | Nikolaus Harnoncourt (1997) | Linda Correll Roesner, Olaf Bär (1998) | Altenberg Trio, Ernst Burger (1999) | Olga Lossewa, Steven Isserlis (2000) | John Eliot Gardiner (2001) | Alfred Brendel (2002) | Joachim Draheim, Juliane Banse (2003) | Daniel Barenboim (2005) | Margit L. McCorkle, Anton Kuerti (2007) | Reinhard Kapp, Michael Struck (2009) | András Schiff (2011) | Jon W. Finson, Ulf Wallin (2013) | Robert-Schumann-Forschungsstelle (2015) | Heinz Holliger (2017) | Ragna Schirmer, Janina Klassen (2019) | Thomas Synofzik (2021) | Christian Gerhaher/Gerold Huber, Florian Uhlig (2023)

Normdaten (Person): GND: 132414341 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85152543 | VIAF: 10113617 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Struck, Michael
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler, Musikkritiker und Pianist
GEBURTSDATUM 1952
GEBURTSORT Hannover