Mathilde Mallinger

Mathilde Mallinger

Mathilde Mallinger (* 17. Februar 1848 in Graz; † 19. April 1920 in Charlottenburg[1]) war eine österreichische Opernsängerin (Sopran) und Gesangspädagogin.

Leben

Mallinger war eine Tochter des Kappelmeisters Johann Mallinger († vor 1876 in Agram) und der Maria geb. Ferrari (1829 in Agram; † 1876 in Berlin).[2] Von ihrem Vater erfuhr sie auch ihren ersten musikalischen Unterricht. Durch dessen Unterstützung wurde sie 1863 am Prager Konservatorium Schülerin u. a. von Giovanni Battista Gordigiani (1795–1871) und Heinrich Vogl. Anschließend ging sie nach Wien, um bei Richard Lewy zu lernen. Durch diesen machte sie auch die Bekanntschaft des Hofkapellmeisters Dr. Franz Lachner.

Dieser engagierte Mallinger an die Hofoper nach München. Vom 1. Oktober 1866 bis einschließlich 13. September 1869 war sie dort unter Vertrag und konnte dort in der Rolle der „Norma“ erfolgreich debütieren. Auch in einigen hochgelobten Uraufführungen war sie zu sehen: u. a. am 21. Juni 1869 als „Eva“ in Richard Wagners Meistersingern.

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1869 war Mallinger an der Berliner Hofoper engagiert und stand dort bis April 1872 in ständiger Konkurrenz zu ihrer Kollegin Pauline Lucca. 1882 verließ sie das Berliner Ensemble und unternahm bis 1895 einige Tourneen; u. a. an das Mariinski-Theater nach Sankt Petersburg und an die Staatsoper nach Wien. An der Berliner Staatsoper gab sie ebenfalls einige Liederabende. Anlässlich eines dieser Soiréen lernte Mallinger den Schauspieler und Theaterdirektor Otto Düringsfeld kennen, den sie heiratete und mit dem sie die 1878 geborene Tochter Marie hatte, die den Regisseur und Theaterleiter Martin Zickel heiratete.

Ab 1890 betraute man Mallinger mit einem Lehrauftrag am Prager Konservatorium. Später wechselte sie, ebenfalls als Gesangspädagogin an das Eichelbergsche Konservatorium zurück nach Berlin. Kaiser Wilhelm II. veranlasste 1916 ihre Ernennung zur Königlich preußischen Kammersängerin.

Mallinger starb neun Wochen nach ihrem 73. Geburtstag am 19. April 1920 in Charlottenburg und fand ihre letzte Ruhestätte auf dem dortigen Alten Domfriedhof der St.-Hedwigs-Gemeinde an der Liesenstraße.

Rollen (Auswahl)

Schüler

Literatur

  • E. Marktl: Mallinger Mathilde. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 38 f. (Direktlinks auf S. 38, S. 39).
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 634 f., (Textarchiv – Internet Archive).

Weblinks

Commons: Mathilde Mallinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mathilde Mallinger bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
  • Mathilde Mallinger bei Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation

Einzelnachweise

  1. Standesamt Charlottenburg I; Sterbeurkunde Nr. 476/1920.
  2. Standesamt Berlin III, Sterbeurkunde Nr. 99/1876.
Normdaten (Person): GND: 116696133 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 8146273 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mallinger, Mathilde
ALTERNATIVNAMEN Schimmelpfennig von der Oye, Mathilde (Ehename)
KURZBESCHREIBUNG österreichische Opernsängerin (Sopran) und Gesangspädagogin
GEBURTSDATUM 17. Februar 1848
GEBURTSORT Graz
STERBEDATUM 19. April 1920
STERBEORT Charlottenburg