Karl von Brentano-Hommeyer

Karl von Brentano-Hommeyer (* 26. April 1913 in München; † 26. Dezember 2005) war ein deutscher Politiker (BP, FDP).

Leben und Beruf

Karl von Brentano-Hommeyer war ein natürlicher Sohn des Clemens von Brentano.[1] Nach dem Abitur studierte von Brentano-Hommeyer zunächst vier Semester Rechtswissenschaften und Psychologie in München und Genf. Er wechselte dann zum Medizinstudium über und wurde nach dem medizinischen Staatsexamen und der Promotion in München 1939 als Arzt approbiert. 1940 bis 1941 nahm er am Zweiten Weltkrieg bei der Sanitätstruppe teil. Nachdem er wegen einer Kriegsbeschädigung aus der Armee entlassen worden war, arbeitete er als Arzt und Betriebsarzt in München und Berlin.

1951 ließ sich von Brentano-Hommeyer als Praktischer Arzt in eigener Praxis in München nieder. Er wurde später Landesvorsitzender des Verbandes der niedergelassenen Ärzte in Bayern, Vorstandsmitglied der Bayerischen Landesärztekammer, Landesvorsitzender des Bundes der Flieger- und Kriegsgeschädigten (1953) und in vorgerücktem Alter Vorsitzender des Deutschen Rentnerbundes Bayern.

Politik

Von Brentano-Hommeyer wurde 1952 für die Wählergruppe Sozialgemeinschaft der Entrechteten in den Münchner Stadtrat gewählt[2], trat aber 1953 der Bayernpartei bei. Für diese gehörte er ab 1954 dem Bayerischen Landtag an. Von Dezember 1960 bis Januar 1963 war er dort Fraktionsvorsitzender der Bayernpartei. Seit 1954 war er zudem in der Landesleitung der Bayernpartei für Lastenausgleich und Sozialpolitik zuständig. Ab 1963 war er fraktionslos, 1964 trat er zur FDP über. Er saß bis 1966 im Bayerischen Landtag.

Der Landtag wählte ihn zum Mitglied der dritten Bundesversammlung, die Heinrich Lübke zum Bundespräsidenten wählte.[3]

Auszeichnungen

Weblinks

  • Karl von Brentano-Hommeyer in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
  • Brentano-Hommeyer, Karl von, Dr. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Baack bis Bychel] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 152, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 568 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]). 
  • Cornelia Tacobsen: Standespolitik – Chef-Mediziner haben immer recht. In: Zeit Online. 24. Oktober 1969, abgerufen am 21. Juni 2017. 

Einzelnachweise

  1. Liebes Echo. In: Der Spiegel. Nr. 34, 1958 (online – 19. August 1958). 
  2. Dominik Hutter: München: Kleine Parteien und ihr Weg in der Politik. In: Süddeutsche Zeitung. 1. März 2020, abgerufen am 28. August 2023. 
  3. Deutscher Bundestag - WD1: Dokumentation. Die Bundesversammlungen 1949 bis 2009. Eine Dokumentation aus Anlass der Wahl des Bundespräsidenten am 30. Juni 2010., Berlin, 2010. ISBN 978-3-930341-82-5
Vorsitzende der Bayernpartei-Fraktion im Bayerischen Landtag

Joseph Baumgartner (1950–1954) | Carljörg Lacherbauer (1954–1957) | Jakob Fischbacher (1957–1960) | Joseph Panholzer (1960) | Karl von Brentano-Hommeyer (1960–1963) | Joseph Panholzer (1963–1966)

Normdaten (Person): GND: 11699553X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 778482 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Brentano-Hommeyer, Karl von
ALTERNATIVNAMEN Brentano-Hommeyer, Karl
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (BP, FDP), MdL
GEBURTSDATUM 26. April 1913
GEBURTSORT München
STERBEDATUM 26. Dezember 2005