Joe Hudepohl

Joseph „Joe“ Bernard Hudepohl (* 16. November 1973 in Cincinnati, Ohio) ist ein ehemaliger Schwimmer aus den Vereinigten Staaten. Er gewann zwei olympische Goldmedaillen und eine olympische Bronzemedaille.

Karriere

Joe Hudepohls erste große internationale Meisterschaft waren die Pan Pacific Swimming Championships 1991 in Edmonton. Über 50 und 100 Meter Freistil verfehlte er den Finaleinzug. Über 200 Meter wurde er Zweiter und über 400 Meter Vierter.[1] Mit der 4-mal-200-Meter-Staffel siegte er.[2]

Im Jahr darauf trat Hudepohl bei den olympischen Schwimmwettbewerben 1992 in Barcelona in drei Disziplinen an. Über 200 Meter Freistil belegte er den sechsten Platz und war damit bester Schwimmer der Vereinigten Staaten.[3] Am nächsten Tag wurde die 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel ausgetragen. Im Vorlauf qualifizierten sich Scott Jaffe, Daniel Jorgensen, Jon Olsen und Doug Gjertsen mit der sechstbesten Zeit für das Finale. Im Endlauf schwammen Joe Hudepohl, Melvin Stewart, Jon Olsen und Doug Gjertsen und belegten den dritten Platz hinter der Staffel des Vereinten Teams aus der GUS und hinter den Schweden. Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Schwimmer erhielten eine Medaille.[4] Zwei Tage später qualifizierte sich die 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel in der Besetzung Joe Hudepohl, Shaun Jordan, Joel Thomas und Jon Olsen mit der zweitbesten Zeit für das Finale. Im Finale siegten Joe Hudepohl, Matt Biondi, Tom Jager und Jon Olsen vor der Staffel des Vereinten Teams und den Deutschen.[5]

Bei den Pan Pacific Swimming Championships 1993 in Kōbe siegte Hudepohl mit der 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel und gewann Silber über 50 Meter Freistil, über 100 Meter Freistil wurde er Vierter. Zwei Jahre später fanden die Pan Pacific Swimming Championships in Atlanta statt. Hudepohl verpasste das Finale über die beiden kurzen Freistilstrecken und wurde Siebter über 200 Meter. Er gewann die Silbermedaille mit der 4-mal-200-Meter-Staffel und siegte mit der 4-mal-100-Meter-Staffel. David Fox, Joe Hudepohl, Jon Olsen und Gary Hall junior stellten dabei in 3:15,11 min einen neuen Weltrekord auf.[1] Sie unterboten damit den alten Weltrekord von 1988, ihr Weltrekord wurde erst 2000 unterboten.

Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta trat Hudepohl nur in der 4-mal-200-Meter-Staffel an. Ryan Berube, Joe Hudepohl, Brad Schumacher und Jon Olsen erreichten den Endlauf mit der schnellsten Vorlaufzeit. Im Finale schwammen Josh Davis, Joe Hudepohl, Brad Schumacher und Ryan Berube noch einmal drei Sekunden schneller als im Vorlauf und gewannen die Goldmedaille vor den Schweden und den Deutschen.[6]

Joe Hudepohl besuchte die St. Xavier High School in Ohio und war 1992 High-School-Schwimmer des Jahres. Nach den Olympischen Spielen 1992 studierte er an der Stanford University, wo er 1997 graduierte. Hudepohl arbeitete zunächst bei Goldman Sachs in New York City und ging später nach Tampa. 2015 wechselte er zu Atlanta Capital Management einer Tochterfirma von Morgan Stanley.[7]

Weblinks

  • Joe Hudepohl in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Fußnoten

  1. a b Joe Hudepohl bei fina.org
  2. Angaben nach Olympedia
  3. 200 Meter Freistil 1992 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 3. September 2022.
  4. 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel 1992 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 3. September 2022.
  5. 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel 1992 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 3. September 2022.
  6. 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel 1996 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 3. September 2022.
  7. Profil bei bloomberg.com, abgerufen am 3. September 2022
Olympiasieger in der 4 × 100-m-Freistilstaffel

1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Clark, Austin, Ilman, Schollander (USA) | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Zorn, Rerych, Spitz, Walsh (USA) | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Edgar, Murphy, Heidenreich, Spitz (USA) | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cavanaugh, Heath, Biondi, Gaines (USA) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jacobs, Dalbey, Jager, Biondi (USA) | 1992: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hudepohl, Biondi, Jager, Olsen (USA) | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Olsen, Davis, Schumacher, Hall (USA) | 2000: AustralienAustralien Klim, Fydler, Callus, Thorpe (AUS) | 2004: Sudafrika Schoeman, Ferns, Townsend, Neethling (RSA) | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Weber-Gale, Jones, Lezak (USA) | 2012: FrankreichFrankreich Leveaux, Gilot, Lefert, Agnel (FRA) | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dressel, Phelps, Held, Adrian (USA) | 2020: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dressel, Pieroni, Becker, Apple (USA)

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Olympiasieger in der 4 × 200-m-Freistilstaffel

1908: Vereinigtes Konigreich 1801 Derbyshire, Radimilovic, Foster, Taylor (GBR) | 1912: Australasien Healy, Champion, Boardman, Hardwick (ANZ) | 1920: Vereinigte Staaten 48 McGillivray, Kealoha, Ross, Kahanamoku (USA) | 1924: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, O’Connor, Glancy, Breyer, Howell (USA) | 1928: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, Clapp, Laufer, Kojac (USA) | 1932: Japan 1870Japan Yusa, Miyazaki, Yokoyama, Toyoda (JPN) | 1936: Japan 1870Japan Yusa, Sugiura, Arai, Taguchi (JPN) | 1948: Vereinigte Staaten 48 Ris, McLane, Wolf, Smith (USA) | 1952: Vereinigte Staaten 48 Moore, Woolsey, Konno, McLane (USA) | 1956: AustralienAustralien O’Halloran, Devitt, Rose, Henricks (AUS) | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Harrison, Blick, Troy, Farrell (USA) | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Clark, Saari, Ilman (USA) | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Spitz, Nelson, Rerych (USA) | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Spitz, Kinsella, Tyler, Genter (USA) | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruner, Furniss, Naber, Montgomery (USA) | 1980: Sowjetunion 1955 Kopljakow, Salnikow, Stukolkin, Krylow (URS) | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Heath, Larson, Float, Hayes (USA) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dalbey, Cetlinski, Gjertsen, Biondi (USA) | 1992: Vereintes Team Lepikow, Pyschnenko, Tajanowitsch, Sadowy, Kudrjawzew, Muchin (EUN) | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davis, Hudepohl, Schumacher, Berube, Olsen (USA) | 2000: AustralienAustralien Thorpe, Klim, Pearson, Kirby, Hackett, Kowalski (AUS) | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Vanderkaay, Keller, Ketchum, Goldblatt (USA) | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Berens, Vanderkaay, Walters, Vendt, Keller (USA) | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lochte, Dwyer, Berens, Phelps, Houchin, McLean, Tarwater (USA) | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dwyer, Haas, Lochte, Phelps, Smith, Conger, Bentz (USA) | 2020: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dean, Guy, Richards, Scott, Jarvis (GBR)

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Personendaten
NAME Hudepohl, Joe
ALTERNATIVNAMEN Hudepohl, Joseph Bernard (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schwimmer
GEBURTSDATUM 16. November 1973
GEBURTSORT Cincinnati, Ohio