Gunnar Sköld

Gunnar Sköld
Gunnar Sköld (1920er Jahre)
Gunnar Sköld (1920er Jahre)
Zur Person
Spitzname Snickarn
Geburtsdatum 24. September 1894
Sterbedatum 24. Juni 1971
Nation Schweden Schweden
Disziplin Straße
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
1924 – Mannschaftswertung
UCI-Straßen-Weltmeisterschaften
1921 Goldmedaille – Straßenrennen
Letzte Aktualisierung: 15. Juli 2022

Alf Gunnar Sköld (* 24. September 1894 in Västerås; † 24. Juni 1971 ebenda) war ein schwedischer Radrennfahrer. 1921 wurde er erster Amateur-Weltmeister im Straßenrennen.

Sportliche Laufbahn

Im Alter von 16 Jahren begann Gunnar Sköld, von Beruf Schreiner im väterlichen Betrieb, in seiner Heimatstadt Radrennen zu fahren.[1][2] Sein Spitzname war „Snickarn“.[2] 1914 wurde er Vierter beim damals wichtigsten schwedischen Radrennen Rund um Mälaren, drei Jahre später Zweiter, hörte aber 1918 mit dem Rennsport auf, als er heiratete.[1] Im Herbst 1920 wurde er von seinen Mannschaftskameraden zur Rückkehr in den Radsport überredet und wurde nationaler Meister über 10 wie über die 100 Kilometer. Mit diesen Erfolgen qualifizierte er sich für die ersten UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1921 der Amateure, nachdem sich der Favorit und Olympiasieger von 1920, Harry Stenqvist, verletzt hatte.[1]

1921 wurde Sköld in Kopenhagen erster Amateur-Weltmeister, obwohl er durch einen Baum, der wegen Bauarbeiten auf der Straße lag, behindert und einen großen Hund erschreckt wurde.[2] Nach seinem Sieg wurde er auf dem Dach einer Droschke in das Zentrum der Hauptstadt gefahren und zu den Redaktionsräumen der Berlingske Tidene gebracht, wo er auf dem dortigen Balkon einen Kuss von der populären schwedischen Schauspielerin Karin Molander erhielt. Als er in Västerås ankam, wurde er auf einem goldenen Stuhl vom Bahnhof durch den Vasaparken gebracht. Im selben Jahr wurde er skandinavischer Meister im Einzelzeitfahren, 1923 erneut in der Mannschaftswertung, und im Einzelzeitfahren belegte er Platz zwei. Im selben Jahr gewann er das Eintagesrennen von Vastgötaborg, in dem der Kölner Peter Rösen Dritter wurde.[3] 1924 und 1925 gewann er Rund um Mälaren und belegte 1921 und 1923 jeweils Platz drei.

1924 startete Sköld bei den Olympischen Spielen in Paris. In der Mannschaftswertung des Straßenrennens errang er mit Erik Bohlin, Ragnar Malm und Erik Bjurberg die Bronzemedaille, und in der Einzelwertung belegte er Platz vier. Das Sveriges Olympiska Kommitté beschreibt ihn auf seiner Webseite als „groß, stark und charismatisch“.[1]

Gunnar Sköld blieb bis in die 1930er Jahre hinein als Radsportler aktiv, auf nationaler Ebene gewann er insgesamt drei Meistertitel. Während seiner Karriere fuhr er für verschiedene Vereine, darunter IK Aros, IFK Västerås und Uppsala CK. Später wurde er Schatzmeister und Vizepräsident des Uppsala CK. Nach dem Ende seiner Karriere wohnte er einige Zeit in Uppsala, bis er in seine Heimatstadt zurückging und dort ein Sportgeschäft eröffnete.[1]

  • Gunnar Sköld in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Gunnar Sköld in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. a b c d e Gunnar Sköld - Sveriges Olympiska Kommitté. In: sok.se. Abgerufen am 15. Juli 2022 (schwedisch). 
  2. a b c Gunnar Sköld auf idrottonline.se. Abgerufen am 15. Juli 2022.
  3. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 8/1962. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1962, S. 14. 

1921 Gunnar Sköld | 1922 Dave Marsh | 1923 Libero Ferrario | 1924 André Leducq | 1925 Rik Hoevenaers | 1926 Octave Dayen | 1927 Jean Aerts | 1928 Allegro Grandi | 1929 Pierino Bertolazzo | 1930, 1932 Giuseppe Martano | 1931 Henry Hansen | 1933 Paul Egli | 1934 Kees Pellenaars | 1935 Ivo Mancini | 1936 Edgar Buchwalder | 1937 Adolfo Leoni | 1938 Hans Knecht | 1946 Henri Aubry | 1947 Alfo Ferrari | 1948 Harry Snell | 1949 Henk Faanhof | 1950 Jack Hoobin | 1952 Luciano Ciancola | 1953 Riccardo Filippi | 1954 Emiel Van Cauter | 1955 Sante Ranucci | 1956 Frans Mahn | 1957 Louis Proost | 1958, 1959 Täve Schur | 1960 Bernhard Eckstein | 1961 Jean Jourden | 1962 Renato Bongioni | 1963 Flaviano Vicentini | 1964 Eddy Merckx | 1965 Jacques Botherel | 1966 Evert Dolman | 1967 Graham Webb | 1968 Vittorio Marcelli | 1969 Leif Mortensen | 1970 Jørgen Schmidt | 1971 Régis Ovion | 1972 Hennie Kuiper | 1973 Ryszard Szurkowski | 1974 Janusz Kowalski | 1975 André Gevers | 1976 Bernt Johansson | 1977 Claudio Corti | 1978 Gilbert Glaus | 1979 Gianni Giacomini | 1980 Sergei Suchorutschenkow | 1981 Andrei Wedernikow | 1982 Bernd Drogan | 1983 Uwe Raab | 1984 Alexi Grewal | 1985 Lech Piasecki | 1986 Uwe Ampler | 1987 Richard Vivien | 1988 Olaf Ludwig | 1989 Joachim Halupczok | 1990 Mirco Gualdi | 1991 Wiktor Rschaksynskyj | 1992 Fabio Casartelli | 1993 Jan Ullrich | 1994 Alex Pedersen | 1995 Danny Nelissen

Normdaten (Person): VIAF: 6383147605371057760000 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 8. Dezember 2021.
Personendaten
NAME Sköld, Gunnar
ALTERNATIVNAMEN Sköld, Alf Gunnar
KURZBESCHREIBUNG schwedischer Radrennfahrer und Weltmeister
GEBURTSDATUM 24. September 1894
GEBURTSORT Västerås
STERBEDATUM 24. Juni 1971
STERBEORT Västerås