Georg Häring

Grab von Georg Häring auf dem Friedhof Kassel-Wahlershausen

Georg Häring (* 5. März 1885 in Augsburg; † 24. August 1973 in Kassel) war ein deutscher Politiker (SPD).

Leben

Nach dem Schulbesuch arbeitete Häring als Eisendreher und wurde 1903 Mitglied im Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV). Seit 1905 war er Mitglied der SPD. Von Oktober 1912 bis Oktober 1913 war Häring Arbeitersekretär in Schweinfurt, anschließend bis 1920 Lokalredakteur beim sozialdemokratischen Volksblatt in Kassel und von 1923 bis 1933 Landesrat für die soziale Fürsorge bei der Kasseler Provinzialverwaltung. Häring war von 1920 bis 1923 sowie seit 1945 Ratsmitglied der Stadt Kassel. Zudem war er von 1926 bis 1933 für Hessen-Nassau Mitglied des Preußischen Staatsrates.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Häring für zwei Wochen inhaftiert. Nach der deutschen Kapitulation wurde er am 1. November 1945 von der US-amerikanischen Militärregierung zum hessischen Staatsminister für Ernährung und Landwirtschaft ernannt und war somit Mitglied der von Ministerpräsident Karl Geiler geleiteten Landesregierung. Nach den ersten freien Landtagswahlen schied er am 6. Januar 1947 aus der Regierung aus. Im gleichen Jahr wurde er Landeshauptmann im Kasseler Bezirkskommunalverband.

Ehrungen

  • Großes Bundesverdienstkreuz, 1953
  • Ehrenbürgerschaft der Stadt Kassel, 1960
  • Karl-Schomburg-Medaille der Stadt Kassel
  • Ehrensenator der Universität Marburg

Literatur

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 436.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 162.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 70.
  • Wolfgang Ramming, Werner Bonengel, Herbert Wiener: 100 Jahre Sozialdemokratische Partei in Schweinfurt, Schweinfurt 1989, S. 67.
  • Peter Steinmüller: Georg Häring – in Kassel geehrt, in Schweinfurt vergessen, in: Mainleite 2 (Juni) 2015, S. 20–22.
  • Georg Häring in der Liste der Ehrenbürger der Stadt Kassel, abgerufen am 12. Juni 2013
  • Hessischer Landtag: Protokolle der Sitzungen des Beratenden Landesausschusses von Groß-Hessen, 1. Eröffnungssitzung am 26. Februar 1946 im Deutschen Theater Wiesbaden, Fußnote 16, abgerufen am 19. Juni 2014
  • Häring, Georg Ulrich. Hessische Biografie. (Stand: 27. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
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Normdaten (Person): GND: 1078453470 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 280144782964113231913 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Häring, Georg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD), hessischer Staatsminister
GEBURTSDATUM 5. März 1885
GEBURTSORT Augsburg
STERBEDATUM 24. August 1973
STERBEORT Kassel