Detlef Kletzin

Detlef Kletzin (* 6. Juni 1950 in Dassow) ist ein ehemaliger in der DDR aktiver Radrennfahrer.

Sportliche Laufbahn

Er war mehrfacher DDR-Meister, so im Straßenrennen 1976 in Görlitz und in den Jahren 1973,1974 und 1977 im Mannschaftszeitfahren mit seinem Verein ASK Vorwärts Frankfurt/Oder[1]. Für den ASK war er von 1970 bis 1990 aktiv. Bei Weltmeisterschaften startete er einmal, 1973 wurde im Mannschaftszeitfahren mit dem Team der DDR Zehnter.[2] Sein größter internationaler Erfolg war ein zweiter Platz bei der Bulgarien-Rundfahrt 1973, die damals in der 1. UCI-Kategorie für Amateurrundfahrten eingestuft war.[3]

Kletzin nahm am Auswahlrennen 1976 in Falkenberg teil, das als Olympiaqualifikation ausgeschrieben war. Dort startete auch Wolfgang Lötzsch, der zu diesem Zeitpunkt in der DDR als Staatsfeind unter Beobachtung der Staatssicherheit stand und vom DRSV aus dem Leistungsclubbereich ausgeschlossen worden war. Lötzsch gewann das Rennen souverän. Die Funktionäre verboten den platzierten Fahrern zu Lötzsch aufs Podium zur Siegerehrung zu gehen. Detlef Kletzin, der zu den Platzierten gehörte, hatte als Einziger den Mut und die Courage, dem geächteten Sieger per Handschlag zu gratulieren. Noch am selben Abend wurde Kletzin für seine faire Geste aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen.[4] Kletzin siegte 1978 zum Saisonauftakt im Rennen Berlin–Bad Freienwalde–Berlin.

Berufliches

Kletzin arbeitet nach Beendigung seiner Laufbahnbis 1993 als Trainer in Frankfurt an der Oder, danach war er Bundeswehrangehöriger.[5]

  • Detlef Kletzin in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Detlef Kletzin in der Datenbank von FirstCycling.com

Einzelnachweise

  1. DDR Meister im Strassenradsport. In: sport-komplett.de. Internetquelle, abgerufen am 11. November 2018. 
  2. Rene Jacobs u. a. (Hrsg.): VELO. 19. Jahrgang. Brüssel 1974, S. 159. 
  3. Rene Jacobs u. a. (Hrsg.): VELO. 19. Jahrgang. Brüssel 1974, S. 166. 
  4. Philipp Köster: Lötzsch. 1. Auflage. Covadonga, Bielefeld 2004, ISBN 3-936973-12-1, S. 68. 
  5. Wolfgang Taubmann, Johannes Zimoch, Wilfried Schulz (Hrsg.): Aufstehen-immer wieder. Spotless-Verlag (Kooperation), Berlin 2007, ISBN 978-3-937943-03-9, S. 18. 
DDR-Meister im Straßenrennen

1949 Georg Sternberg | 1950 Edgar Schatz | 1951 Werner Gallinge | 1952 Lothar Meister I | 1953 Bernhard Trefflich | 1954, 1957–1961 Täve Schur | 1955 Horst Tüller | 1956 Erich Hagen | 1962, 1963 Klaus Ampler | 1964 Rüdiger Tanneberger | 1965, 1966 Siegfried Huster | 1967 Dieter Grabe | 1968 Bernd Patzig | 1969 Dieter Mickein | 1970 Axel Peschel | 1971 Manfred Radochla | 1972 Wolfgang Wesemann | 1973 Dieter Gonschorek  | 1974, 1975 Hans-Joachim Hartnick | 1976 Detlef Kletzin | 1977, 1978 Thilo Fuhrmann | 1979, 1980, 1985, 1988 Martin Goetze | 1981 Olaf Jentzsch | 1982 Falk Boden | 1983 Bodo Straubel | 1984, 1987 Uwe Ampler | 1986, 1989 Olaf Ludwig | 1990 Jens Heppner

1949 firmierte der Wettbewerb als „Ostzonenmeisterschaft“.

Personendaten
NAME Kletzin, Detlef
KURZBESCHREIBUNG deutscher Straßenradsportler
GEBURTSDATUM 6. Juni 1950
GEBURTSORT Dassow