Bockmerholz, Gaim

Bockmerholz, Gaim

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Im Bockmerholz

Im Bockmerholz

Lage Sehnde, Laatzen und Hannover in der niedersächsischen Region Hannover
Fläche 1119 ha
Kennung NSG HA 217
WDPA-ID 555518963
Natura-2000-ID 3625-331
FFH-Gebiet 1107 ha
Geographische Lage 52° 19′ N, 9° 52′ O52.3239.87Koordinaten: 52° 19′ 23″ N, 9° 52′ 12″ O
Bockmerholz, Gaim (Niedersachsen)
Bockmerholz, Gaim (Niedersachsen)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Region Hannover

Bockmerholz, Gaim ist ein in Sehnde, Laatzen und Hannover in der niedersächsischen Region Hannover gelegenes Naturschutzgebiet. Es ersetzte im Januar 2019 die vorherigen Naturschutzgebiete Holzwiese-Bockmerholz, Mergelhalde, Gaim und Bockmerholz.

Das Naturschutzgebiet umfasst bis auf einige Exklaven bei Oesselse das bereits bestehende Natura 2000-Gebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) der Europäischen Union Bockmerholz, Gaim mit der EU-Registriernummer 3625-331. Dieses Natura-2000-Gebiet gehört zur atlantischen biogeographischen Region, umfasst 12 Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie und beherbergt vier Arten nach dem Anhang II der Richtlinie.[1]

Beschreibung

Im Naturschutzgebiet sind relativ naturnahe arten- und strukturreiche Eichen-Hainbuchen-Wälder vorherrschend. Weiter enthalten sind die alte Mergelhalde im Nordosten des Gebiets sowie Feuchtflächen wie das Naturdenkmal Brinksoot. Wörtlich beschreibt das Bundesamt für Naturschutz das Gebiet so:

Vorherrschend frische bis feuchte Eichen-Hainbuchenwälder auf kalkreichen und kalkarmen Standorten. Übergänge zu Buchen-, Birken-Eichen- und Erlen-Eschenwäldern. Kleine Waldwiesen. Teilweise Ackerflächen und Wegränder. Alte Mergelhalde.[1]

In den lichtdurchlässigen alten Eichenbeständen gibt es zumeist eine gut entwickelte Strauch- und Krautschicht sowie einen Reichtum an Frühjahrsblühern. Die Wälder beherbergen viele Tierarten, darunter Vögel, insbesondere Spechte, Fledermäuse und andere Säugetiere.

Für den Schutz nach der FFH-Richtlinie maßgebliche Arten sind der Kammmolch und der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling.[2]

Zu diesem Naturschutzgebiet gehört auch der als Naturdenkmal gesondert geschützte Brinksoot.

Schutzmaßnahmen

Vorgesehene Schutzmaßnahmen sind bei der Waldbewirtschaftung die Förderung von Habitatbäumen und Totholz, Verzicht auf Wege- und Straßenbau und in Teilbereichen die Anhebung der Wasserstände durch Schließung von Entwässerungsgräben und den Verzicht auf Gewässerausbau. Ebenso die Offenhaltung von Magerrasen und Wiesen und die Förderung von als Raupenhabitat von Tagfaltern dienender Vegetation und die Pflege von Kleingewässer durch den Schutz vor Nährstoffeintrag.[2]

Commons: FFH-Gebiet Bockmerholz, Gaim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Verordnung über das Naturschutzgebiet „Bockmerholz, Gaim“ in den Städten Sehnde und Laatzen sowie in der Landeshauptstadt Hannover, Region Hannover (Naturschutzgebietsverordnung „Bockmerholz, Gaim“ - NSG-HA 217), Fundstelle: Gemeinsames Amtsblatt für die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover, Nr. 1/2019, 5. Dezember 2019, S. 4 (PDF, 114 kB)
  • Anlage 1 zur Verordnung über das Naturschutzgebiet "Bockmerholz, Gaim" in den Städten Sehnde und Laatzen sowie in der Landeshauptstadt Hannover, Region Hannover (NSG - HA 217) - Landkarte
  • Anlage 2 zur Verordnung über das Naturschutzgebiet "Bockmerholz, Gaim" in den Städten Sehnde und Laatzen sowie in der Landeshauptstadt Hannover, Region Hannover (NSG - HA 217) – Bewirtschaftungsauflagen Wald
  • Beschreibung des Gebietes beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
  • Heinz Siegfried Strelow: Bedeutsamster Waldkomplex des Westteils der Börden. Naturschutzprojekt soll Gaim und Bockmerholz künftig vernetzen. In: Hannoverscher Vogelschutzvereine.V. (Hrsg.) HVV-Info, Nr. 2/2009, S. 3ff. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. a b BFN-Steckbrief: Natura-2000-Gebiet Bockmerholz, Gaim
  2. a b NSG – Planungsraum Börde-Ost. (PDF; 16,4 MB) in Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 524, abgerufen am 13. Mai 2015. 
Naturschutzgebiet
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Wappen der Region Hannover
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