Bob Hayes

Robert Hayes ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Politiker Robert Cannon Hayes siehe Robin Hayes.
Bob Hayes
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 20. Dezember 1942
Geburtsort Jacksonville, Florida
Sterbedatum 18. September 2002
Sterbeort ebenda
Karriere
Disziplin Sprint
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Tokio 1964 100-Meter-Lauf
Gold Tokio 1964 4 × 100 m Staffel
Bob Hayes
Bob Hayes
Position:
Wide Receiver
Trikotnummer:
22
geboren am 20. Dezember 1942 in Jacksonville, Florida
gestorben am 18. September 2002, ebenda
Karriereinformationen
NFL Draft: 1964 / Runde: 7 / Pick: 88
College: Florida A&M
 Teams:
Karrierestatistiken
Passfänge     371
damit erzielter Raumgewinn     7.414 Yards
Touchdowns     71
Statistiken bei NFL.com
Statistiken bei pro-football-reference.com
Karrierehöhepunkte und Auszeichnungen
Pro Football Hall of Fame

Bob Hayes (eigentlich: Robert Lee Hayes; * 20. Dezember 1942 in Jacksonville, Florida; † 18. September 2002, ebenda) war ein US-amerikanischer Leichtathlet und American-Football-Spieler. Hayes ist der einzige Sportler, der sowohl Olympiasieger wurde als auch den Super Bowl gewann.

Karriere

Hayes zeigte bereits in seiner Jugend außergewöhnliches Talent für Sprint und American Football.

Sprinter

Der Weltrekordlauf der 4-mal-100-Meter-Staffel, bei dem Hayes die Staffel deutlich zurückliegend zum Sieg lief

1963 stellte er über 100 Yards mit 9,1 Sekunden einen Weltrekord auf. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio feierte Hayes seinen größten Erfolg als Sprinter. Zuerst gewann er den Lauf über 100 Meter und egalisierte dabei mit der Zeit von 10,06 Sekunden (Handgestoppt: 9,9) den Weltrekord über diese Strecke. Später errang er als Schlussläufer der US-amerikanischen Mannschaft in der 4-mal-100-Meter-Staffel zusammen mit Paul Drayton, Gerry Ashworth und Richard Stebbins in 39,0 Sekunden seine zweite Goldmedaille und seinen zweiten Weltrekord. Dieses Staffelrennen war die letzte Leichtathletik-Konkurrenz, die Hayes bestritt. Fortan konzentrierte er sich ausschließlich auf seine Karriere als American-Football-Spieler.

Karriere als American-Football-Spieler

Noch Ende 1964 unterzeichnete er einen Vertrag bei den Dallas Cowboys. Hayes spielte auf der Position des Wide Receivers. Seine ersten beiden Saisons waren die erfolgreichsten. In beiden Jahren führte er die Ligastatistik über die meisten gefangenen Touchdowns an. 1971 gewann er mit den Dallas Cowboys den Super Bowl. 1974 wechselte Hayes zu den San Francisco 49ers. Dort spielte er noch eine Saison und zog sich dann vom aktiven Leistungssport zurück. Hayes spielte dreimal im Pro Bowl, dem Auswahlspiel der besten Spieler einer Saison.

Hayes, der für seine einmalige Schnelligkeit „Bullet Bob“ (dt.: „Bob, die Gewehrkugel“) genannt wurde, galt als einer der effektivsten Punt Returner der NFL und sorgte indirekt für die Verbreitung der Zonenverteidigung im American Football. Da kein Cornerback schnell genug war, um ihn in Manndeckung nehmen zu können, waren gegnerische Coaches gezwungen, ihn im Raum decken zu lassen. So beschäftigte Hayes nicht nur einen Cornerback, sondern auch einen Safety, und die Gegner erlernten die damals unübliche Bump-and-Run-Deckung (dt.: Stoß-und-Renn-Deckung), um ihn in den ersten 5 Yards seines Laufweges anzurempeln.[1] Trotzdem verbuchte Hayes in seiner Karriere 71 Touchdowns, 371 Catches, erzielte damit im Durchschnitt fast 20 Yards Raumgewinn und hatte vier Fänge von 82, 95, 89 and 85 Yards.[2]

Sportliche Ehrungen

Am 31. Januar 2009 wurde Hayes in die Pro Football Hall of Fame aufgenommen. Er ist Mitglied im Dallas Cowboys Ring of Honor und in der Texas Sports Hall of Fame. Ferner spielte er dreimal im Pro Bowl und wurde dreimal zum All Pro gewählt.

Privatleben

Hayes hatte vier Töchter und einen Sohn.[3] Hayes wurde 1978 des Drogenhandels überführt.[4], verbrachte zehn Monate im Gefängnis und kämpfte zeit seines Lebens gegen Drogenabhängigkeit und Alkoholismus. Am 18. September 2002 starb Hayes im Alter von 59 Jahren in seiner Heimatstadt Jacksonville an Nierenversagen, nachdem er zuvor bereits an Prostatakrebs und einem Leberleiden erkrankt war. Er war zum Zeitpunkt seines Todes völlig verarmt und wurde auf dem Edgewood Cemetery in Jacksonville beerdigt.[5]

Sieben Jahre nach seinem Tod wurde Hayes in die Pro Football Hall of Fame eingeführt. Im Vorfeld kam es zu einer Kontroverse, als Hayes’ angebliche Schwester in seinem Namen vor versammelter Öffentlichkeit Hayes’ „Abschiedsbrief“ vorlas. Der Brief enthielt mehrere Fehler (u. a. bezeichnete er seinen Quarterback Roger Staubach als „Roger Stauback“) und war in der Schriftart Calibri verfasst, die zu Hayes’ Lebzeiten noch nicht existierte. Die Frau wurde von der Ehrung ausgeschlossen.[6]

Weblinks

  • Bob Hayes in der Texas Sports Hall of Fame
  • Boy Hayes bei den Cowboys
  • Bob Hayes in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Biografie und Nachruf in der The New York Times

Einzelnachweise

  1. Class of 2009 announced (Memento vom 4. Oktober 2015 im Internet Archive), profootballhof.com
  2. Hayes deserves better place in history, ESPN.com.
  3. Lucille Hester: Half the Truth is a Total Lie, Dallas Observer
  4. Spalte 3, Mitte: «Zuerst Olympiagold, jetzt Rauschgift». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 20. April 1978, S. 27. 
  5. Bob Hayes in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  6. Hayes’ Family Feud Tarnishes a Long-Awaited Hall of Fame Entry for the Cowboys Great@1@2Vorlage:Toter Link/www.dallasobserver.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven), Dallas Observer
Olympiasieger im 100-Meter-Lauf

1896: Vereinigte Staaten 44 Thomas Burke | 1900: Vereinigte Staaten 45 Frank Jarvis | 1904: Vereinigte Staaten 45 Archie Hahn | Zwischenspiele 1906: Vereinigte Staaten 45 Archie Hahn | 1908: Vereinigtes Konigreich 1801 Reggie Walker | 1912: Vereinigte Staaten 48 Ralph Craig | 1920: Vereinigte Staaten 48 Charles Paddock | 1924: Vereinigtes Konigreich 1801 Harold Abrahams | 1928: Kanada 1868 Percy Williams | 1932: Vereinigte Staaten 48 Eddie Tolan | 1936: Vereinigte Staaten 48 Jesse Owens | 1948: Vereinigte Staaten 48 Harrison Dillard | 1952: Vereinigte Staaten 48 Lindy Remigino | 1956: Vereinigte Staaten 48 Bobby Morrow | 1960: Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Armin Hary | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Hayes | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Hines | 1972: Sowjetunion 1955 Walerij Borsow | 1976: Trinidad und Tobago Hasely Crawford | 1980: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Allan Wells | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis | 1992: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Linford Christie | 1996: Kanada Donovan Bailey | 2000: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Maurice Greene | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Justin Gatlin | 2008: Jamaika Usain Bolt | 2012: Jamaika Usain Bolt | 2016: Jamaika Usain Bolt | 2020: ItalienItalien Marcell Jacobs

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Olympiasieger mit der 4-mal-100-Meter-Staffel

10 Ron Widby | 12 Roger Staubach (MVP) | 14 Craig Morton | 15 Toni Fritsch | 19 Lance Alworth | 20 Mel Renfro | 22 Bob Hayes | 23 Margene Adkins | 26 Herb Adderley | 30 Dan Reeves | 31 Gloster Richardson | 32 Walt Garrison | 33 Duane Thomas | 34 Cornell Green | 35 Calvin Hill | 36 Joe Williams | 37 Isaac Thomas | 41 Charlie Waters | 42 Claxton Welch | 43 Cliff Harris | 46 Mark Washington | 50 D. D. Lewis | 51 Dave Manders | 52 Dave Edwards | 54 Chuck Howley | 55 Lee Roy Jordan | 56 Tom Stincic | 60 Lee Roy Caffey | 61 Blaine Nye | 62 John Fitzgerald | 63 Larry Cole | 64 Tony Liscio | 66 George Andrie | 67 Pat Toomay | 70 Rayfield Wright | 71 Rodney Wallace | 72 Don Talbert | 73 Ralph Neely | 74 Bob Lilly | 75 Jethro Pugh | 76 John Niland | 77 Bill Gregory | 79 Forrest Gregg | 83 Mike Clark | 85 Tody Smith | 87 Billy Truax | 89 Mike Ditka | Head Coach: Tom Landry | Coaches: Ermal Allen | Bobby Franklin | Jim Myers | Dan Reeves | Ray Renfro | Ernie Stautner | Jerry Tubbs

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Normdaten (Person): LCCN: n90000178 | VIAF: 11459556 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 29. September 2018.
Personendaten
NAME Hayes, Bob
ALTERNATIVNAMEN Hayes, Robert Lee
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Leichtathlet und American-Football-Spieler
GEBURTSDATUM 20. Dezember 1942
GEBURTSORT Jacksonville, Florida
STERBEDATUM 18. September 2002
STERBEORT Jacksonville, Florida